Nach 100 Tagen: Broadcom gibt "etwas Missgefallen" bei Kunden und Partnern zu

Broadcoms CEO Hock Tan resümiert über die VMware-Übernahme. Sein Fazit: Der Umbau läuft nach Plan und ist im Sinne der Kunden.

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(Bild: Shutterstock/Igor Golovniov)

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Noch viel Arbeit zu tun, aber auf dem besten Weg zum weltbesten IT-Infrastrukturanbieter: So fasst Hock Tan, CEO von Broadcom, VMwares erste 100 Tage unter dem neuen Eigner zusammen. Gleichzeitig erkennt er an, dass die Schritte bei Kunden und Partner für "etwas Missgefallen" gesorgt hätten.

Der Bezug ist freilich offensichtlich: Direkt nach der Übernahme kündigte Broadcom an, VMware-Produkte für Unternehmen nur noch in zwei Abonnementpaketen zu vertreiben. Erst blieb unklar, für welche Produkte dies das Aus bedeuten würde – inzwischen liegt jedoch eine offizielle Übersicht vor. Zudem strich Broadcom direkt das Partnerprogramm zusammen.

Trotzdem gibt sich Tan überzeugt, dass VMware-Kunden künftig schneller an neue Entwicklungen des Anbieters gelangen könnten und Broadcom so ihre IT-Bedürfnisse besser adressieren würde. Ferner sei das neue Modell ohnehin Industriestandard und zudem profitabler für die Partner. Mit VCF seien die Lizenzkosten gesunken, im Vergleich zu bisherigen Abonnementangeboten um die Hälfte.

Wie sehr der Umbau im Interesse der Kunden geschehe, will Tan durch seine Gespräche mit CIOs, CTOs und Partnern während der Vorbereitung der Übernahme untermauern. Diese hätten ihm gezeigt, dass zu komplexe IT Organisationen ausbremsen würde, eine vereinfachte Infrastruktur das Geschäft ankurbeln würde und IT-Security sowie verfügbare Softwareentwickler von höchster Wichtigkeit seien.

VMware Cloud Foundation (VCF) soll genau das bieten. Was Tan jedoch in seiner Rekapitulation nicht anspricht: Kunden kritisieren an VMwares neuer Ausrichtung nicht die Existenz eines solchen Abonnementpakets, sondern den Zwang zu diesem. Nicht alle Nutzer benötigen die enthaltenen Produkte – und hätten generell lieber eine Wahl darüber, welche Software sie wie lizenzieren können.

Für die Zukunft stellt Tan neue Innovationen in Aussicht, für die eine Milliarde US-Dollar bereitständen. Details dazu, welchen VMware-Entwicklungen die Investitionen wie zugutekommen sollen, bleibt er jedoch schuldig.

(fo)