Action-Adventure "Forspoken": PC-Version kostet 80 Euro – ein Dammbruch?

"Forspoken" kommt im Mai in den Handel. Es kostet auch auf dem PC 80 Euro – und damit 20 Euro mehr als andere Blockbuster-Games.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 124 Kommentare lesen

(Bild: Square Enix)

Lesezeit: 4 Min.

Square Enix verkauft sein Action-Adventure "Forspoken" für 80 Euro. Der Titel soll im kommenden Mai erhältlich sein, schon jetzt nimmt der japanische Publisher aber Vorbestellungen an. Der Preispunkt für "Forspoken" ist gleich doppelt bemerkenswert: Erstens verkauft Square Enix das Action-Spiel auf dem PC zum gleichen Preis wie auf den Konsolen – üblicherweise sind Blockbuster-Spiele auf dem Rechner etwas günstiger. Vor allem aber ist das Spiel mit 80 Euro auf allen Plattformen deutlich teurer als andere Spiele.

Bei Videospiel-Großproduktionen für die aktuelle Konsolengeneration hat sich ein Preispunkt von 70 Euro etabliert. So viel kostet beispielsweise das gerade erschienene "Halo Infinite", auch das kommende "Elden Ring" kann für 70 Euro vorbestellt werden. Auf dem PC sind für dieselben Spiele dagegen 60 Euro üblich – sowohl "Halo Infinite" als auch "Elden Ring" folgen diesem Muster.

Diese Preispunkte sind zwar nicht in Stein gemeißelt, dennoch halten sich die meisten Publisher daran. Niedrigere Preise sind bei kleineren Spielen und Indie-Titeln üblich, Ausreißer nach oben sind dagegen eher selten. Teurer als 70 Euro werden vor allem Sonder-Editionen mit digitalen Zusatzinhalten oder Merchandise-Gegenständen verkauft.

Dass Square Enix nun 80 Euro für ein PC-Videospiel verlangt, ist in gewisser Hinsicht ein Dammbruch, der in der Community bereits heiß diskutiert wird. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass sich 80 Euro als neuer Standard bei Square Enix etablieren wird: Das Remake "Final Fantasy 7 Intergrade" war im Epic Games Store ebenfalls zwischendurch für 80 Euro gelistet worden. Seitdem wurde die Preisangabe aber aus dem Store entfernt. Auch in anderen Währungen liegt der Preis für "Forspoken" über der Norm: In den USA verlangt Square Enix etwa 70 US-Dollar vor Steuern für die Konsolenfassung anstelle der üblichen 60 US-Dollar vor Steuern.

Präzedenzfälle gibt es aber bereits: Das Playstation-Exklusivspiel "Ratchet & Clank: Rift Apart" kostet für die PS5 80 Euro. Die Next-Gen-Fassung von "NBA 2k22" wurde für 75 Euro verkauft, und auch "Call of Duty Black Ops Cold War" kam für 75 Euro auf PS5 und Xbox Series X/S. Das darauf folgende "Call of Duty Vanguard" kostet sogar 80 Euro.

Zum Generationswechsel zwischen PS4/Xbox One und PS5/Xbox Series X waren die Preise bei vielen Publishern um 10 Euro gestiegen. Square Enix scheint bislang aber der einzige große Publisher zu sein, der auch auf dem PC 80 Euro für die Standardversion eines Spiels verlangt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Videospielunternehmen rechtfertigen die höheren Preise mit dem stetig steigenden Produktionsaufwand für moderne Games. Tatsächlich wurde die Entwicklung von Videospielen in den vergangenen Jahren immer komplexer und kostspieliger, während die Verkaufspreise vergleichsweise stabil blieben. Ein Problem ist das vorrangig bei Einzelspielertiteln, die keine langfristigen Einnahmen über Zusatzinhalte wie Season Passes oder Lootboxes generieren können.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Außerdem unterhalten Videospiele länger als andere Medien, argumentierte Playstation-Chef Jim Ryan im Gespräch mit The Telegraph. Xbox-Chef Phil Spencer sagte der Washington Post dagegen, letztlich müsse der Kunde entscheiden, was er zahlen möchte. Microsoft hat die Preise seiner Eigenentwicklungen, darunter "Halo Infinite" und "Forza Horizon 5" bisher nicht über 70 Euro angehoben. Square Enix hat sich noch nicht zu den erhöhten Preisen seiner Spiele geäußert, auch eine Nachfrage von heise online hat das Unternehmen bislang nicht beantwortet.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(dahe)