"Cyberpunk 2077": Ungeahnte Grafikpracht dank Raytracing-Upgrade

Per Update stellt CD Projekt das Raytracing in "Cyberpunk 2077" auf Stufe 11: Pathtracing verbessert die Grafik ungemein, frisst aber massiv Performance.

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(Bild: CD Projekt)

Lesezeit: 4 Min.

CD Projekt hat das lang erwartete Pathtracing-Update für die PC-Version von "Cyberpunk 2077" veröffentlicht. Die bisherigen Raytracing-Optionen werden durch das Update um den neuen Modus "Raytracing Overdrive" ergänzt. Der Patch steht für alle PC-User zum kostenlosen Download bereit, nutzen können die neuen Funktionen aber nur Personen mit aktueller Nvidia-Grafikkarte.

Pathtracing ist eine pure Form des Raytracing: Während in den bisherigen Raytracing-Modi von "Cyberpunk 2077" viele Elemente wie indirekte Beleuchtung noch in Raster-Grafik dargestellt wurden, macht der Overdrive-Modus Schluss mit solchen Kompromissen: Lichtstrahlen werden im neuen Modus mehrfach reflektiert.

Leuchtet eine Taschenlampe also eine rote Hauswand an, wird auch die Umgebung in mehr oder weniger sanft rotes Licht getüncht. Außerdem werden bestimmte Lichtquellen, die im Original vom Raytracing ausgenommen waren, nun ebenfalls realistisch dargestellt. Dazu gehören Autoscheinwerfer und das Mündungsfeuer von Schusswaffen.

Das Resultat ist eine vielmals präzisere Beleuchtung, die das bisherige Raytracing im Nvidia-Vergleich und im Video der Tech-Experten von Digital Foundry bereits jetzt alt aussehen lässt. Das Pathtracing in "Cyberpunk 2077" frisst dabei massiv Ressourcen. Laut Nvidia schafft selbst die RTX 4090 nur rund 22 Bilder pro Sekunde in 4K-Auflösung mit aktiviertem Raytracing Overdrive. Die RTX 4090 ist die aktuell stärkste GPU auf dem Markt – wer sie haben will, zahlt zwischen 1700 und 2000 Euro.

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Etwas erschwinglichere Grafikkarten von Nvidia schlagen sich noch schlechter: Die RTX 4080 schafft es auf knapp 15 FPS, die RTX 4070 TI auf weniger als 12 FPS. Verbessern kann man die Bildraten in allen Fällen, indem man DLSS2 für Upscaling und DLSS3 fürs Generieren zusätzlicher Frames zuschaltet. Dadurch kommt man auf Kosten von kleinen Bildartefakten auf über 100 FPS auf der RTX 4090 und knapp unter 60 FPS auf der RTX 4070 TI. Wer seine Bilder nicht opfern will, kann den Pathtracing-Modus im Fotomodus ausprobieren.

Klar ist aber auch: Wenn bei der eigenen Grafikkarte keine 4 nach dem RTX steht, hat man keine Chance, den Overdrive-Modus bei hohen Auflösungen im eigentlichen Gameplay zu nutzen. Den RTX 30-Karten fehlt nämlich DLSS3, dessen generierte Bilder zum Großteil für den FPS-Zuwachs verantwortlich sind. Auf allem, was schlechter als eine RTX 3090 ist, wird der Overdrive-Grafikmodus daher offiziell gar nicht unterstützt – auf dieser Karte soll immerhin 1080p bei 30 FPS möglich sein.

CD Projekt und Nvidia beschreiben den Overdrive-Modus für das Raytracing von "Cyberpunk 2077" als "Technology Preview". Es ist also möglich, dass die Performance in den kommenden Monaten noch optimiert und verbessert werden kann. In jedem Fall ist der verbesserte Grafikmodus aktuell nur etwas für Personen, die eine überaus teure High-End-Grafikkarte im PC stecken haben – die meisten "Cyberpunk"-Fans müssen sich aktuell noch mit hübschen Video-Showcases begnügen und können sehnsüchtig in die Spielezukunft blicken. Die aktuellen Spielkonsolen Xbox Series X und Playstation 5 haben nicht annähernd genug Leistung für echtes Pathtracing.

Aktuell arbeitet CD Projekt an einem großen DLC für "Cyberpunk 2077" namens "Phantom Liberty", der 2023 erscheinen soll. Danach soll die Weiterentwicklung des Cyberpunk-Actionspiels zurückgefahren werden. "Cyberpunk 2077" war aufgrund technischer Schwierigkeiten holprig gestartet, läuft mittlerweile auf den meisten Plattformen aber rund. Die Spielerzahlen schossen wegen Technik-Verbesserungen und der Veröffentlichung des Netflix-Animes "Cyberpunk: Edgerunners" zuletzt in die Höhe.

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(dahe)