Epic Games bringt eigenen iOS App Store, Sweeney sieht "böswillige Compliance"

Epic Games will mit Fortnite zurück aufs iPhone kommen. Doch CEO Tim Sweeney ist alles andere als zufrieden mit Apples neuen EU-Regeln.

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Freut sich grundsätzlich auf eigenen App Store: Epic Games.

(Bild: Shutterstock.com/SolidMaks)

Lesezeit: 3 Min.

Epic Games wird Fortnite – und vermutlich weitere Titel – zurück auf das iPhone bringen. Das kündigte der Konzern am Donnerstagabend auf X an. Damit reagiert der amerikanische Spieleriese auf die Änderungen bei den Möglichkeiten unter iOS, die der Digital Markets Act (DMA) in der Europäischen Union erzwingt. Dazu gehört, dass erstmals eigene App Stores von Drittanbietern auf dem iPhone zugelassen werden.

"Fortnite wird 2024 in Europa auf iOS zurückkehren, vertrieben über den kommenden @EpicGames Store für iOS", so Epic. Einen genauen Zeitpunkt nannte das Unternehmen noch nicht. Demnächst sollten Details verkündet werden, man sei jedoch derzeit dabei, "die regulatorische Timeline" herauszufinden. Gleichzeitig werde man beide gerichtlich und bei den Regulierungsbehörden gegen Apple vorgehen, "das das Gesetz bricht".

Einen ähnlichen Ton schlug auch Epic-CEO Tim Sweeney an. Parallel zu seinem Unternehmen kommentierte er auf X Apples Umsetzung der DMA-Regeln. Diese seien letztlich ein neuer Versuch der "böswillige Compliance". Der Vorwurf: Apple hält sich oberflächlich an Regeln, setzt sie aber so um, dass sie unattraktiv für Entwickler sind. "Sie zwingen die Entwickler, sich zwischen der Exklusivität des App Store [...] und einem neuen, ebenfalls illegalen und wettbewerbswidrigen System zu entscheiden." Apple plane neue "Müllgebühren" (Junk Fees) auf Downloads und neue "Steuern".

Sweeney teilte weiter mit, Epic Games unterstütze Apples Ansatz der Notarisierung von Apps mit gleichzeitigem Malware-Scanning, Doch was Apple nun tue, sei das Umdrehen dieses Prozesses, um den "Wettbewerb untergraben und weiterhin Apple-Steuern auf Transaktionen zu erheben, an denen Apple nicht beteiligt ist". Der iPhone-Hersteller plant eine sogenannte "Core Technology Fee", die ab einer Million Installationen gilt und 50 US-Cent pro Installation beträgt. Das könnte für erfolgreiche Entwickler kostenloser Apps richtig teuer werden.

Sweeney machte in seinem X-Posting auch noch Werbung für den Epic Games Store, den es bald auf iOS geben werde. Man wolle zum Start "der größte Multi-Platform-Software-Store" werden und wolle exklusive Spiele wie Fortnite vertreiben sowie anderen Entwicklern "Gebühren zwischen 0 und 12 Prozent" ermöglichen. Apple nimmt 15 Prozent bis zu einem Jahresumsatz von 1 Million US-Dollar, danach 30 Prozent. Mit dem neuen App-Store-System in der EU sinkt dieser Tarif zwar auf 20 beziehungsweise 13 Prozent, es kommt jedoch besagte Core Technology Fee hinzu.

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(bsc)