Netflix: Werbeabo macht mehr Geld pro Nutzer als Standardabo

Netflix wertet sein günstigstes Abomodell mit Werbung auf FullHD auf. Der Streaming-Dienst verdient mit Werbe-Abonnenten mehr als mit Standard-Nutzern.

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(Bild: XanderSt/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Netflix will seine werbefinanzierte Abo-Stufe mit höherer Auflösung umstellen. User des Werbeabos können Inhalte künftig in FullHD (1080p) sehen, kündigte Netflix im Rahmen seiner Finanzmitteilung an. Bislang war das Werbeabo auf die niedrigere 720p-Auflösung beschränkt.

Die Änderung gilt in allen zwölf Märkten, in denen das Werbeabo zur Verfügung steht – also auch in Deutschland, bestätigte ein Netflix-Sprecher heise online. Sie soll in den kommenden Wochen umgesetzt werden. Eine Preisänderung geht damit nicht einher, das werbebasierte Netflix-Abo kostet in Deutschland weiterhin 5 Euro im Monat.

Keine Veränderung gibt es im Basis-Abonnement, sagte der Netflix-Sprecher. Dort kann man Inhalte weiterhin lediglich in 720p sehen. Damit wird das günstigere Werbemodell relativ zum Basis-Abo attraktiver. Im Basistarif zahlt man 8 Euro im Monat, kann die Netflix-Serien und -Filme allerdings ohne Werbeunterbrechungen anschauen.

Das Werbeabonnement von Netflix startete schleppend: Im November, als das Werbeabo in den USA eingeführt wurde, fielen laut Marktforschern nur neun Prozent aller Kontoeröffnungen auf das neue Werbeabonnement entfallen. 41 Prozent haben sich demnach für Basic entschieden, 24 Prozent für Standard und 25 Prozent für die Premium-Version.

Doch mit den Werbeabos kann Netflix offenbar mehr Geld umsetzen als mit regulären Abo-Varianten: In den USA sei das durchschnittliche Einkommen pro Nutzer im Werbeabonnement bereits höher als bei der Standard-Mitgliedschaft, schreibt Netflix in seinem aktuellen Quartalsbericht. Kein Wunder also, dass das Unternehmen weitere User für das Werbeabonnement gewinnen will.

Im ersten Quartal 2023 steigerte Netflix seinen Umsatz im Jahresvergleich um 3,7 Prozent auf 8,16 Milliarden US-Dollar. Der Betriebsgewinn ging im gleichen Zeitraum um 13 Prozent zurück und liegt jetzt bei 1,7 Milliarden Dollar. Damit sank auch der Nettogewinn um rund 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf zuletzt 1,3 Milliarden Dollar, erklärte das Unternehmen.

(dahe)