Stromausfall in Grünheide: Tesla muss Produktion unterbrechen​

Nahe des Tesla-Werks in Brandenburg brennt ein Strommast. Das hat weitreichende Folgen für den Model-Y-Produktion, die unterbrochen werden musste.​

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Tesla Model Y

Das Model Y wird unter anderem in Grünheide gebaut.

(Bild: Tesla)

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Nahe der Tesla-Produktion im brandenburgischen Grünheide brennt ein Strommast. Für die Region und auch das Werk bedeutet das einen Ausfall der Stromversorgung. Tesla musste deshalb die Produktion des Elektroautos Model Y vorerst unterbrechen. Die Fabrik in Grünheide bei Berlin sei evakuiert worden.

Tesla habe alle Maßnahmen zur Sicherung der Produktionsanlagen getroffen, sagte eine Firmensprecherin. Nach Rücksprache mit dem Stromanbieter Edis gehe Tesla nicht von einem schnellen Wiederanlaufen der Produktion aus. Wie die Polizei mitteilte, wurde die Feuerwehr gegen 5.15 Uhr zu dem Brand im Bereich Goßen-Neu Zittau nahe Berlin gerufen und begann mit den Löscharbeiten. Durch das Feuer ist der Strom nach Angaben eines Sprechers im Umkreis ausgefallen. Polizeisprecher Roland Kamenz sagte, der Strommast solle sich frei stehend auf einem Feld befinden. Am Morgen sei nach der Alarmierung wegen des Brandes auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz gewesen.

Zur möglichen Ursache hieß es bei der Polizei zunächst: "Wir ermitteln in alle Richtungen." Zu einem möglichen Zusammenhang mit Protesten rund um das Tesla-Werksgelände äußerten sich Behörden auf Anfrage zunächst nicht. Rund 80 bis 100 Umweltaktivisten halten seit dem 29. Februar einen Teil des Landeswaldes in Brandenburg nahe dem Tesla-Werk besetzt, den das Unternehmen von Elon Musk im Falle einer Erweiterung seines Geländes roden will. Die Aktivisten haben etwa zehn Baumhäuser in mehreren Metern Höhe errichtet und kündigten an, möglichst lange ausharren zu wollen. Auch die Bürgerinitiative Grünheide spricht sich gegen die Erweiterungspläne von Tesla aus und zeigt sich mit den Besetzern solidarisch.

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Der Brand eines Strommastes war kein Unfall. Die "Vulkangruppe" hat sich zu einem "Anschlag auf die Stromversorgung" nahe Goßen-Neu Zittau als Protest gegen Tesla bekannt. "Wir haben heute Tesla sabotiert", heißt es in einem Schreiben der als linksextremistisch eingestufte Gruppe. Die Brandenburger Polizei geht derzeit von Brandstiftung aus, der Staatsschutz des Landeskriminalamts nahm die Ermittlungen auf. Der Stromausfall sorgt für einen Produktionsstopp bei Tesla, zahlreiche Haushalte in der Region sind außerdem betroffen.

Die "Vulkangruppe" stand bereits im Jahr 2021 im Verdacht, einen Brandanschlag auf die Stromversorgung der Tesla-Baustelle verübt zu haben. Sie warf Tesla damals auf einer linksradikalen Internetseite vor, Tesla sei weder grün, ökologisch noch sozial. Der Verfassungsschutz Brandenburg schrieb in seinem Bericht 2021 über das Bekennerschreiben. Dort hieß es außerdem: "In den vergangenen Jahren hatten mehrmals Linksextremisten als "Vulkangruppen" Brandanschläge in Berlin verübt."

(mfz)