Urmeter, neu geeicht

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Zurück zum Prius der vierten Generation und den damit verbundenen Fakten. Die Schräghecklimousine ist mit 4,54 Meter länger (plus sechs Zentimeter) und mit 1,47 Meter flacher (minus zwei Zentimeter) geworden. Breite (1,76 Meter) und Leergewicht (1450 kg) sind ungefähr konstant. Der Luftwiderstandsbeiwert (cW) liegt bei 0,24; eine Angabe zur Stirnfläche macht Toyota nicht. Das Kofferraumvolumen ist mit 501 Litern (VDA-Norm) größer als bisher, weil die Nickel-Metallhydrid-Batterie analog zu Auris und Yaris unter die Rücksitzbank umgezogen ist. Und – hört, hört! – für 730 Euro steht eine abnehmbare Anhängekupplung in der kurzen Optionsliste, mit der eine ungebremste Last von 725 kg gezogen werden kann.

Ursache des erheblich verbesserten Fahrgefühls im Alltag ist die neue Plattform TNGA (Toyota New Global Architecture). Wie immer, wenn ein Fortschritt spürbar ist, macht die Summe der Einzelmaßnahmen den Erfolg aus. Ein Auszug in Stichpunkten: Die Karosseriesteifigkeit stieg um 60 Prozent. Die vordere Radaufhängung (Mac Pherson-Vorderachse) wurde für das Einlenkverhalten optimiert. Die Hinterachse mit Doppelquerlenkern löst die Torsionskurbelachse ab. Toyota widmet der TNGA und dem Fahrwerk mehrere Seiten im Pressetext. Wichtig ist dabei nur eins: Es funktioniert.

Schluss mit dem Schleichen

Ein Resultat dieser Überarbeitung ist, dass man mit dem neuen Prius schneller fährt als früher, unter anderem weil die Geräusche von Fahrwerk und Motor leiser geworden sind. Es gibt es noch einen zweiten Grund: Toyota hat die Möglichkeit zum rein elektrischen Fahren ausgeweitet.

Dazu ein kurzer Exkurs in das Seelenleben echter Hybridfahrer: Sie nutzen die Doppelkraft nicht etwa, um im Sprintduell an der Ampel zu siegen. Vielmehr ist es ihnen ein Graus, wenn der Verbrennungsmotor beim Beschleunigen zu früh anspringt. Die Grenze zwischen elektrischem und konventionellen Antrieb, gut übers Gaspedal regulierbar, konnte am Powermeter exakt abgelesen werden. Weil die Leistung der Pufferbatterie aber relativ niedrig war, blieb im Ergebnis oft nur ein von außen betrachtet zaghafter Fahrstil.