Rätsel um Einsteinkachel gelöst: Hobbymathematiker entdeckt geniale Fliesenform
Mathematiker suchen seit gut 50 Jahren nach einer Fliesenform, die ein unregelmäßiges Muster bildet, wenn man eine Fläche damit kachelt. Das Rätsel ist gelöst.
An der Einsteinkachel ist so ziemlich alles genial: der Name, die Geschichte ihrer Entdeckung und die Eleganz ihrer Beweise. Der Name ist übrigens nur eine unbeabsichtigte Hommage an den berühmten Physiker, denn im Grunde bezeichnet er bloß das Problem, "einen Stein" zu finden. Es geht um die Antwort auf diese Frage: Gibt es eine Fliesenform, mit der in jedem Fall ein unregelmäßiges Muster entsteht, wenn man eine Fläche damit kachelt?
Dieses spezielle Parkettierungsproblem gehört zu der sehr plakativen Sorte mathematischer Rätsel, die sogar Laien verstehen und die mitunter geradezu trivial anmuten, aber gestandenen Mathematikern gehöriges Kopfzerbrechen bereiten – teils jahrzehnte- oder jahrhundertelang. Beispielsweise ließ der Nachweis der effizientesten Stapelmethode von Orangen – die von Obstverkäufern schon seit der Antike praktizierte perfekte Kugellagerung – mehrere Jahrhunderte auf sich warten und mündete in ein dramatisches Finale, weil der 1998 von Thomas Hales vorgelegte, computergestützte Beweis so komplex war, dass er sich nicht nachvollziehen ließ.
Acht Jahre später lieferte Hales dann, reichlich frustriert, noch eine formale Lösung für die sogenannte Keplersche Vermutung nach, die schließlich ein Team diverser Hilfskräfte mithilfe eines Theorembeweisers verifizieren konnte.
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